Die Schweizerinnen und Schweizer lieben Käse

Wir Schweizer lieben Käse: Ob als Schnittkäse, als Frischkäse, geschmolzen oder als Salatbeilage – Käse ist vielfältig und schmeckt einfach gut! Das belegen auch die neuesten Zahlen der «Milchstatistik Schweiz», welche die Schweizer Milchproduzenten zusammen mit Switzerland Cheese Marketing publiziert haben:  23,1 Kilogramm Käse hat der durchschnittliche Schweizer Bürger 2020 gegessen, 1,2 Kilogramm mehr noch als 2019. Was des Schweizer Liebling ist, auf was man beim Einkauf von Käse achten sollte, wie man ihn am besten lagert und mehr habe ich Regionalleiter Matthias Endner von Natürli gefragt.

Wie bist du in die Käsewelt gekommen?
Ich bin schon früh «auf den Käse gekommen». Käse gehörte schon immer auf den Tisch, ob in einem Gericht oder auf einer klassischen Käseplatte. Ich war bei Coop in diversen Führungspositionen tätig, wo auch der Bereich Molkerei/Käse eine hohe Relevanz für eine Verkaufsstelle hat. Als Coop zusammen mit Natürli das Konzept Humidor entwickelte, stiess ich auf die Firma Natürli und fand ihr Konzept sehr spannend. Deshalb bin ich zu Natürli als Regionalleiter gewechselt, wo ich heute immer noch für die Humidore verantwortlich bin.

Was fasziniert dich so an Käse?
Die Vielfalt des Käses: Kein Käse ist gleich wie der andere. Dass man aus einem simplen Rohstoff wie Milch so vielfältige Produkte herstellen kann, ist einfach faszinierend. Käse hat für mich einen grossen Wert. Er ist ein Produkt, welches nicht von heute auf morgen hergestellt werden kann. Der Herstellungsprozess ist aufwendig und dauert seine berechtigte Zeit.

Warum ist Schweizer Käse so beliebt?
Ich denke, der Schweizer liebt sein Land und die Natur, dazu gehört auch die Landwirtschaft, wozu er grossteils auch einen Bezug hat. Zudem wollen immer mehr Konsumenten wissen, woher das Produkt stammt und wer es hergestellt hat. Natürli versucht, wenn immer möglich, hinter dem Produkt auch den Produzenten zu zeigen.

Gibt es einen Trend?
Ja, der Trend geht immer mehr zur Individualisierung. Der Kunde möchte einen Bezug zum Produkt, etwas Individuelles, was nicht jeder hat. Er möchte wissen, woher das Produkt stammt und am liebsten noch eine Geschichte oder ein Gesicht zum Produkt. Ein weiterer Trend ist beim Raclettekäse zu sehen: Gern wird er mit Aromen und Zutaten wie Trüffel oder Safran verfeinert.
Auch Käse als Dessert wird immer bedeutender und beliebter.

Woran erkennt man qualitativ hochwertigen Käse?
Die Kontrollen in der Schweiz sind von der Herstellung bis zur Ladentheke enorm hoch, daher kommt kein schlechter Käse an die Theke. Wenn der Käse nicht mehr der vorgegebenen Qualität entspricht, wird er aus dem Regal oder der Theke entfernt.

Worauf sollte man beim Käsekauf achten?
Abgepackter Käse sollte sauber verpackt und verschweisst sein und keine Lufteinschlüsse haben. Beim Kauf im Humidor bekommen Sie den Käse direkt ab Käsekeller, hier kann nichts schieflaufen.

Worauf sollte man beim Käselagern zu Hause achten?
Ich wickle meinen Käse in Käsepapier und lege diesen in eine Käsebox. Wenn kein Käsepapier vorhanden ist, kann man Käse ohne Folie in ein Tuppergeschirr legen, dieses mit Haushaltpapier auslegen, Deckel drauf – fertig! So kann der Käse atmen und fängt nicht an zu schwitzen.

Gibt es einen Tipp, wie man Käse am besten konsumiert?
Käse sollte man im Voraus aus dem Kühlschrank nehmen, damit er Zimmertemperatur erreicht.
Den Weichkäse schon etwas früher, den Halbhartkäse und Hartkäse kurz vor Gebrauch, damit er nicht anläuft. Frischkäse kann direkt aus dem Kühlschrank konsumiert werden.
Mein persönlicher Tipp: Käse als Dessert nach einer feinen Mahlzeit mit Chutney oder einer Konfi geniessen.

Verrate uns deinen «Insider-Tipp»: Was sollte man unbedingt probieren, was passt hervorragend zu Käse?
Ich bin da eher der klassische Typ, vielleicht kann man das auch langweilig nennen: Ich mag einen leichten Rotwein zum Käse. Diesen Winter habe ich Fondue mit Rotwein anstatt mit Weisswein ausprobiert. Sieht etwas anders aus, aber schmeckt richtig gut.

Hast du aktuell einen Lieblingskäse?
Jein, ich mag besonders Käse, die aus Rohmilch hergestellt werden, aber der Geschmack macht es am Schluss aus. Zum Beispiel Goldinger Käse aus Goldingen.

Gehört Tilsiter in die Käselandschaft Schweiz?
Ja klar, Tilsiter wie auch alle anderen klassischen Sortenkäse dürfen nicht fehlen, deshalb haben wir diese im Sortiment, und weil sie sich gut verkaufen.

Die natürli zürioberland ag vertreibt unter dem Label «natürli» Käsespezialitäten von gewerblichen Käsereien, welche bei zahlreichen Detailisten erhältlich sind. Seit 2014 auch die Humidore, auch «Chäs-Huus» genannt, bei Coop, eine Erfolgsgeschichte, in der auch Tilsiter eine Rolle spielt. Das «Chäs-Huus» besticht durch sein modernes Ambiente, mit Holz und echten Backsteinmauern, bei kühlen 15 Grad und 90% Luftfeuchtigkeit wird der Käse gelagert und verkauft. Das sorgt für ein wahres sinnliches Einkaufserlebnis.